Auskunft gibt:
Dr. Renate Vanselow
Arbeitskreis Umwelt VFD
Homepage: www.biologie-der-pferde.de
Zur kostenfreien Verwendung, bitte mit Verweis auf die VFD www.vfdnet.de
Dürfen Pferde ausgemusterte Christbäume fressen?
- Prinzipiell ja, aber...
es dürfen keine Fremdstoffe am Baum sein wie Lametta, Geschenkband, Wachs es dürfen keine Bäume vom Händler mit unbekannter Herkunft sein, weil auch Weihnachtsbäume oft chemisch behandelt werden
- Schaden Ihnen die Nadeln nicht?
Heimische Nadelbäume werden vom Wild und von Pferden sehr gerne gefressen. Allerdings haben Wildtiere die freie Wahl und fressen nur soviel, wie für sie gut ist. Denn auch Nadelbäume enthalten Stoffe, die nicht in großer Menge gefressen werden sollten.
- Welche Baumarten dürfen Pferden verfüttert werden, welche sind giftig? Die heimische Weißtanne und die forstlich angebaute Douglasie gelten als ungiftig für Pferde. Die heimische Rotfichte gilt als schwach giftig (im Harz ätherische Öle und Bomeol verursachen Reizungen und belasten Leber und Niere, selten Lähmungen), obwohl sie meistens ohne Schaden in erheblichem Umfang verbissen wird. Die heimische Kiefer gilt als wenig giftig (hautreizend, Bronchialspasmen möglich). Andere, nicht heimiche Nadelbäume sollten nicht verfüttert werden.
Einige, beispielsweise die Balsamtanne, enthalten enorme Mengen an Harzen, die für das Tier schädlich sind. Wachholder, Lebensbäume und Zypressen können sehr stark giftig sein.
- Sind Christbäume mehr Zeitvertreib oder tatsächlich Zusatzfutter bzw. Futterersatz?
Der ausgediente Weihnachtsbaum ist ein Zeitvertreib. Ob ein Nadelbaum als Zusatzfutter verwendet werden darf, hängt davon ab, ob diese Baumart ungiftig für Pferde ist. Ein Futterersatz sind Nadelbäume keineswegs. Auch das Wild verbeißt diese Bäume zur Winterzeit vor allem aus Mangel an besserem Futter. Pferde sind aber im Gegensatz zu Hirschen und Rehen keine Laub- und Knospenfresser sondern von ihrem gesamten Verdauungssystem her ganz klar Grasfresser. Daher führt an Gras bzw. gutem Heu kein Weg vorbei.